Urlaubseinkäufe sind meist von einer leichtfüßigen Euphorie beseelt. Der entspannte Blick macht die Dinge schöner und lässt oft genug Unnützes attraktiv und brauchbar erscheinen. Diese Dinge nennt man dann später „Souvenirs“.
Und man möchte den Leib auch mit Sonne und Meer und Leichtigkeit aus den örtlichen Boutiquen kleiden: Wunderbar Blau das Hemd und das kleine, unregelmäßige Muster tanzt weiß über den Stoff. Später am Tag wird das Hemd dann noch schnell gekauft, der erste Anschein war überzeugend genug.
Abends, man sitzt längst bei Fernando unter den großen Schirmen bei mallorquinischem Rosé, Meeresgetier auf dem Teller, entspannt der Sängerin lauschen und die Seele baumeln lassen. – Und dann fällt der tiefenentspannte Blick fokussiert auf das neue blaue Hemd mit seinem weißen Muster… bleibt an den Bildchen, die da plötzlich sind, hängen und das Hirn brauch einen Moment, die auf der Netzhaut aufschlagenden Wahrnehmungen als das zu entschlüsseln, was man da zu sehen glaubt, was man plötzlich erkennt! Huch! DIESE Figuren in diesen Zweisamkeits-Positionen waren da aber vorher noch nicht drauf, schwört die Erinnerung, die flüchtige. Wir haben es dann das „Kamasutra-Hemd“ getauft.
Es trägt sich allerdings gut, das Hemd.