Es gibt eine goldene Greyhound-Regel: Setze Dich nicht in die Nähe der Bordtoilette. Eine weitere Regel lautet: Wenn man zu spät einsteigt, wird man genau diesen Platz ergattern. Toll. Den kurzen Gedanken, die Toilettengänge der Mitreisenden mit Sätzen wie „Wow, that was a good one!“ oder „Please don’t stink“ zu kommentieren, gleich wieder verworfen. Dafür war das Bordprogramm um so unterhaltsamer. Der Busfahrer geriet mit einem Mitreisenden in Streit. Am Hoboken-Tunnel mit Blick auf Manhattan erwartete uns dann eine veritable Polizeisperre mit Warnhütchen, quergestellten Autos und Geblinke, zog den betreffenden Passagier aus dem Bus und bot eine schicke Verhaftungsshow mit allem drum und dran. Durch die Busfenster betrachtet wirkte die Szene wie aus einer TV-Krimiserie. Alle Polizisten hatten irische oder italienische Namen, bewegten sich breitbeinig und mit männlicher Bodenhaftung, am Gürtel beschwert durch Holster, Marke, Schlagstock, Funkgerät, baumelnde Handschellen… so in der Art. Wie im Film halt. Nur die riechbare Anspannung war echt.
Im Gegensatz zu meinen Mitreisenden habe ich mich nicht getraut, meinem Voyeurismus per Smartphone Raum zu geben. Also: die anderen beim verschämt-lüsternen Filmen beobachtet. Der vor mir Sitzende tippt zwischendurch whatsapp Botschaften auf chinesisch und ich frage mich, wie das geht mit „lateinischer“ Tastatur und über 1000 Wort-Bild-Zeichen.