Unterwegs nach Istanbul: ABM in CDG

Roissy

Charles de Gaulle Aéroport“ ist das französische Synonym für Globetrotter-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Schlichtes Umsteigen ist sehr zeitintensiv. Um den Anschlussflug zu erreichen muss man gefühlte dreimal Shuttle fahren, fünf Busse nehmen, viermal die Hochbahn besteigen und mindestens siebenmal den Göttern opfern! Tagesfüllendes Programm.

Der Flughafen scheint sich wie eine Monsterkrake über halb Nordfrankreich zu erstrecken, alles grau in grau und massiv betonlastig. Beschriftungen sind als fröhliches Suchspiel angelegt und ohne solide Französisch-Kenntnisse läuft man leicht Gefahr, den Tom Hanks zu geben (der in „Terminal“ im JFK Airport New York dauerhaft strandet). … Dass dieser Pariser Flughafen nun ausgerechnet in Roissy liegt, das literarisch zu schmerzhaftem Disziplinierungsruhm gelangt ist, verwundert absolut nicht.

Unterwegs nach Istanbul…

Später November. Morgens um 5 am Flughafen Hannover. Ich erfahre von der Prosecco-Trinkerin am Nebentisch, dass man von Salat Gicht bekommt: “Weißte, das ist mit die Harnsäure, wenn de Salat und so’n Zeuchs isst, von den Tomaten schnellt die Harnsäure so nach oben!” Und schnell noch ihre Wassertablette hinuntergespült…

Immerhin reist das Militär in voller Montour auch mit im kleinen Hopper nach Paris. Ich kann mich nicht entscheiden, ob mich das beruhigen oder beunruhigen sollte, Kampfanzüge in Wüsten-Tarnoptik in winzigen Linienmaschinen. Der Mann – mit militärischen Rängen kenne ich mich nicht aus – in Blauhelm-Mission erfreut mich eine gute Stunde später nach den Landung in Paris mit dem wunderbaren Satz: “Ich wohne in der West-Sahara”.