„Was passiert da gerade? Was singen die da?“ Der 11jährige Sohn von Freunden kann die englischen Obertitel auf den LED-Anzeigen in der Arena nicht lesen. Also souffliere ich ihm grob, was auf der Bühne (mit eher uninspiriertem Bühnenbild) passiert. Kurz zusammengefasst: Sie hatten Heimlichkeiten und politische Zwiste, es gab Gute und Böse, zwei haben sich geliebt, es gab Eifersucht und Intrigen und einer wollte „Liebe“ (also, naja, Sex) von Tosca gegen das Leben ihres geliebten Künstlers tauschen. Am Ende sind alle tot und dazwischen haben sie schön gesungen. So in etwa. Beeindruckend war das Solo eines Jungen. Respekt, vor so vielen Menschen zu singen und zu spielen. Er war auch der Star des Abends, was der eitle Tenor im Schlussapplaus weidlich für sich nutzte. Soviel schmonzettenhafte Gockelei habe ich noch nie auf einer Bühne gesehen.
Die Signora auf den Gradini hinter uns hatte das mittlerweile herrschende Essensverbot umgangen und knisterte und knusperte den ganzen Abend aus der Chipstüte in ihrer Handtasche. Und irgendwie war das ganz passig, so insgesamt.