„Ich mag es, wenn es schwierig wird. Heute wird alles immer nur gleich gemacht. Immer nur Tulpen, das ist doch langweilig. Ich bin ein bunter Blumengarten! Ich liebe das Chaos!“ Mit ausgebreiteten Armen steht Federico, der Impresario und Erschaffer, der Erträumer und Beleber der Herzbaracke im Raum und begrüßt das Publikum. Rot und Samt, Antiquitäten, charmanter Trödel, Kronleuchter und zwischen den Tischen rascheln die bauschigen Röcke der Schiffsdamen, die Speisen und Getränke bringen, Rosen im Haar.
Der Begleiter ordert Champagner, etwas anderes käme uns an diesem Ort nicht in den Sinn, denn man muss sich an dem perlenden Getränk festhalten, um nicht los zu schweben und aus der Phantasmagorie zu erwachen, aus der der heutige Abend gesponnen ist. Der Regen trommelt aufs Deck, Wind verwirbelt den See und zerrt an den Tauen. „Ne me quite pas“… und wir glauben dem Sänger irgendwann wirklich, dass er Jaques Brel sein könnte, vielleicht, und der ganze Raum ist samtrot erleuchtet und vibriert. “ Perles de pluie“ – Perlen aus Regen. Da hat sich einer seinen schwimmenden Traum geschaffen, den er leben will, funkelnd bunt und sinnlich. Und wir Drei vom Schiff mittendrin.